Update Februar 2017

Hallo ihr Lieben, da dieses Thema für so viele von euch leider immer noch aktuell ist, schreibe ich ein kurzes Update darüber, wie es uns inzwischen geht und was wir füttern.
Von Anfang 2014 bis Anfang 2016 habe ich Emmy so gut wie ausschließlich mit Anallergenic von Royal Canin gefüttert. „So gut wie ausschließlich“ deswegen, weil wenn ich nicht schnell genug war, sie mal Leckerlis von den Nachbarn bekam, den Joghurtbecher auf dem niedrigen Couchtisch ausleckte oder den Geburtstagskuchen der Gastgeber auffraß, während wir noch an der Tür bei der Begrüßung waren :)

Während dieser Zeit ging es ihr sehr gut und sie hat immens an Lebensqualität gewonnen. Hin und wieder passierte es wieder, das Beißen und Lecken – aber in seeeeehr viel größeren Zeitabständen und es kam nicht wieder vor, dass sie wund wurde. (Insbesondere gegen Frühlingsanfang wurde es schlimmer.)

Bei diesen „Schüben“ hat uns das Medikament „Apoquel“ geholfen.

Wir haben 2016 den Schritt gewagt und ein anderes Futter ausprobiert – Real Nature Wilderness Fresh Water Adult, welches wir bis heute kaufen. Ihr Zustand scheint mehr oder minder stabilisiert zu sein. Zumal wir inzwischen keine Ausschussdiät mehr halten – unmöglich mit einem Kleinkind zu Hause, da werden Reste aufgegessen bevor sie überhaupt auf den Boden fallen ;)
Mit Apoquel helfen wir für ein paar Tage im Jahr nach.
Alles in einem kein Vergleich zu dem Zustand vor 2014.

Ich freue mich weiterhin auf eure Kommentare!

Liebe Grüße
Daniela

 

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Ich glaube, ich habe noch nie über dieses Thema hier geschrieben. Dabei begleitet mich es seit inzwischen fast anderthalb Jahren täglich. Von einigen von euch weiß ich, dass ich damit nicht alleine bin: Meine 2,5-jährige Boxer-Hündin Emmy leidet unter Allergien.

Früher dachte ich, so etwas gibt es nur bei sehr schicken Leuten, die sehr kleine Hunde und sehr viel Zeit haben. Oder bei solchen, die sich vegan ernähren, Krankheiten durch Klangschalentherapie heilen und Fragen mithilfe eines Pendels beantworten. Ein Hoch auf Vorurteile!
Schneller als ich „Hör jetzt auf zu kratzen“ sagen konnte, sah ich mich mit den eigenen Allergien und dem Juckreiz meines Hundes konfrontiert.

A-ha. Und wie äußert sich so eine Allergie bei Hunden?

Ich weiß noch genau, wie ich zum ersten Mal gemerkt habe, dass etwas nicht in Ordnung ist. Ich habe sie zu mir gerufen und sah, dass sie mit jedem Schritt einen kleinen Blutstropfen hinterließ – sie hatte ihre Pfote aufgebissen. Zu diesem Zeitpunkt – vor ca. 18 Monaten – wusste ich weder dass es das erste von vielen Malen sein sollte, noch dass die Pfote ein vergleichsweise harmloser Körperteil war. Ich wusste ja noch nicht einmal dass es überhaupt eine Allergie war.

Je mehr Zeit verging, desto schlimmer wurde das Ganze. Emmy ließ keine Gelegenheit aus, sich in die Pfoten zu beißen oder zu lecken – egal ob sie gerade im vollen Lauf war, mit einem Freund gespielt hat; gelangweilt, glücklich oder nervös war. Ich konnte mir daraus überhaupt keinen Reim machen, es war kein Muster zu erkennen. Die Pfoten heilten immer schlechter ab und wurden immer rötlicher.

Hund beißt Pfotewund

Es vergingen keine drei Minuten, in denen ich nicht aufstehen musste, um sie vom Beißen abzuhalten. Und es dauerte auch nicht lange, bis sie auch nachts – mitten aus dem Schlaf heraus – davon abgehalten werden musste. Ich weiß gar nicht, wie viele Söckchen, Verbände und Pflasterrollen ich in dieser Zeit dafür benutzen musste.

Trotz allem war noch kein Ende in Sicht – nun fing sie auch noch an, sich die Nase ganz schlimm aufzukratzen. Erst ganz selten, dann immer häufiger, bis auch nachts gekratzt werden musste. Ein Albtraum, der nicht zu Ende gehen wollte.

Ihr könnt euch wahrscheinlich vorstellen, wie es uns beiden während dieser Zeit ging. Es brach mir das Herz, den Hund so sehr unter dieser Allergie leiden zu sehen. Und trotzdem war ich irgendwann mit den Nerven am Ende. Egal, was ich versucht habe – nichts hat funktioniert. Und glaubt mir, ich habe eine Menge versucht.

Wer auch mit Allergien bei Hunden zu kämpfen hat, wird wissen was ich meine: Man versucht sich in die Materie reinzulesen, sich schlau zu machen, ist für jeden Tipp dankbar, versucht alles und lässt sich am Ende doch von allen möglichen Leuten verunsichern, weil einfach keine Besserung eintritt.

Medikamente oder Ernährungsumstellung?

Hund-kratzt-sich
Wer anfängt, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen erkennt schnell: dahinter steckt eine ganze Industrie, die mit der Hoffnung und den Ängsten der Tierhalter spekuliert und händereibend darauf wartet, dass das Geld in die Kasse gespült wird. Die Frage Medikamente oder Ernährungsumstellung konnte ich natürlich nicht mit einem „oder“ beantworten, für mich war es immer ein „und“.
Ich habe ungelogen eine Odyssee von Ärzten hinter mir: Angefangen bei Antibiotika über Kortison und allerlei Tabletten, Kügelchen und Salben die keine Wirkung zeigten, erwischte ich mich auch noch dabei, wie ich bei einer Bio-Resonanz-Therapie eine Matte auf den Hund hielt oder wie ich darauf wartete, dass der Tierheilpraktiker ihr Fell ausgependelt hat. Ja, ernsthaft. Wer mich kennt wird ahnen, wie schwer es mir gefallen ist.
Wer seinen Verstand nicht schon dabei ausgeschaltet hat, der tut es spätestens dann, wenn die Rechnungen ins Haus flattern. Und der Hund sich immer noch kratzt und beißt. Alleine während ich das schreibe kommt die ganze Aufregung wieder hoch!

Zumal es bei den Arztbesuchen ja nicht bleibt. Jeder Arzt empfiehlt eine andere Ernährung – kiloweise habe ich ungeöffnete Packungen teures Futter bei Kleinanzeigen reingestellt oder zum Tierheim gebracht. Ob Diät-Alleinfutter, eine Mischung aus Salat, Lamm und Möhren (natürlich so gut wie unsichtbar geschnitten und geraspelt) oder diverse Trocken- und Nassfuttersorten – es war alles dabei. Geflügelfleisch mit italienischem Schinken, Mangold und Ananas? Hat sie gehabt. Wild mit Süßkartoffeln und Cranberries? Hat ihr auch gut geschmeckt.
Das Problem dabei: die Beißerei und Kratzerei ging spätestens nach einem Monat wieder von vorne los.

Wie kann man eine Allergie bei seinem Hund in den Griff bekommen?

Aufgekratzte Nase: zum Glück habe ich keine schärferen Bilder aus dieser grauenvollen Zeit.

Aufgekratzte Nase: zum Glück habe ich keine schärferen Bilder aus dieser grauenvollen Zeit.

Puh, wenn ich das wüsste. Soweit ich es bisher mitbekommen habe, kann man sagen, dass jede Allergie und jeder Hund anders ist und jede Allergie überall herkommen kann und eine Allergie ist nicht unbedingt eine Allergie. Sprich ein Hund ist ein Hund, weiter wollte sich bisher kein Tierarzt aus dem Fenster lehnen.

Jedenfalls: ich habe eine Hautspezialistin gefunden, die zum ersten Mal die Haut etwas abgeschabt und analysiert hat – ohne Pendel, ohne Rosenkranz, ohne Regentanz. Der Satz „so schlimm kann Kortison gar nicht sein“ schwirrte schon in meinem Kopf herum – es war also ein letzter, verzweifelter Versuch die Allergie meines Boxers in den Griff zu bekommen.
Das Ergebnis der Untersuchung lautete Malassezien. Wodurch sie ausgelöst wurden konnte man nicht genau sagen. Nur dass man sehr viel Mühe haben würde, sie wieder loszuwerden. In unserem Fall bedeutete es: ich musste Emmys Nase und Pfoten anfangs jeden Tag baden, mit einem bestimmten Mittel einschäumen, zehn Minuten wirken lassen und abduschen. Eine große Freude war das, das kann ich euch sagen. Im Laufe der Zeit konnte ich den Abstand zwischen den Bädern vergrößern – inzwischen mache ich das nur noch alle drei oder vier Wochen, damit kann ich gut leben.

Gleichzeitig sollte die Ernährung umgestellt werden.
Die Hautspezialistin hat mir die Futtersorte „Royal Canin Anallergenic“ empfohlen. Ich versuche das, was sie mir erklärt hat wiederzugeben – bitte bedenkt, dass ich Chemie bei der erstbesten Gelegenheit abgewählt habe und der Lehrer mich in der 10. Klasse nach meiner Frage „was ist nochmal dieses C?“ rausgeworfen hat.
Folgendes: Betroffene Hunde reagieren auf bestimmte Eiweiße, z.B. aus Rindfleisch und Milchprodukten, aber auch aus Schweine-, Pferde-, Geflügelfleisch, Ei oder Weizen – alles Mögliche eben. Der Körper bemerkt diese Eiweiße und sagt „Allergie!! Sofort Juckreiz auslösen!“. Bei Royal Canin Anallergenic werden diese Eiweiße in so winzig kleine Bestandteile gespaltet, dass sie vom Körper nicht mehr als allergieauslösend erkannt werden.
(Ich lese gerade auf der Verpackung: „Oligopeptide: Eiweißbestandteile mit niedriger Molekülmasse zur Verringerung allergischer Reaktionen gegenüber Nährstoffen.“)

Das Futter

Royal Canin Anallergenic gibt es in zwei verschiedenen Größen: 3kg und 8kg. Ich kaufe immer den größeren Sack Trockenfutter und meine Boxer-Dame kommt damit ca. 20 Tage aus (sie wiegt um die 27kg). Man sollte es beim Tierarzt kaufen, da eine Beratung bei Allergien sehr wichtig ist. Bei einigen Tierärzten kann man sich das Futter sogar nach Hause schicken lassen – praktisch!
Das „Diät-Alleinfuttermittel für ausgewachsene Hunde“ sollte mindestens 8-12 Wochen gefüttert werden. Wenn eine Besserung eintritt, kann man es weiter füttern. Falls es für euch interessant ist, hier einmal die analytischen Bestandteile: Protein 18% – Fettgehalt 16,5% – Rohasche 8,8% – Rohfaser 2,2% – Essenzielle Fettsäuren 41,8g/kg.

Fazit

Allergie mit Trockenfutter bekaempfen
Die Umstellung ist inzwischen neun Monaten her und was soll ich sagen? Zum ersten Mal fing die Allergie nicht schon nach einem Monat wieder an.
Alles andere wurde bedingungslos vom Speiseplan gestrichen. Furchtbar, eine Ausschlussdiät zu halten – allerdings ist es mir glaube ich schwerer gefallen als Emmy.
Nun gehöre ich selbst zu „diesen“ Leuten, die auf ein angebotenes Leckerli mit „Danke nein, das ist ein Allergiker-Hund“ antworten. Oder die pikiert sind, wenn jemand dem Hund etwas gibt ohne vorher gefragt zu haben. Wie meine Mama sagen würde: man bezahlt immer für seine böse Zunge.

Augen zu und durch – ich bin dankbar, dass ich durch dieses Royal Canin Futter uns beiden einen schöneren Alltag bescheren kann. Hört sich dramatisch an, ist es aber auch: ich möchte nicht mehr mehrmals die Nacht aufstehen müssen, um ihr die Pfote aus dem Mund zu ziehen. Oder sie dabei beobachten, wie sie das Blut aus der Wunde an der Nase ableckt.

Der Weg bis hierhin war sehr lang und sehr beschwerlich, für meinen Hund sicher mehr als für mich. Manchmal kann ich es gar nicht glauben, dass es jetzt wirklich gut sein soll und dass ich es zumindest gut in den Griff bekommen konnte. Vor allem jetzt, während ich diesen Artikel schreibe und die Erinnerungen hochkommen.

Wie sieht es bei euch aus? Ich habe schon von den unterschiedlichsten Allergien bei Hunden gehört – wie äußert die sich bei euren Hunden? Konntet ihr das in irgendeiner Form in den Griff bekommen? Wenn ja, wie?

Übrigens: dieser Post ist in Kooperation mit Royal Canin entstanden – vielen herzlichen Dank dafür!
Die Qualität dieses Produktes hat mich wirklich überzeugt – wirklich, dieser Artikel kommt von Herzen. Ich kann euch das Trockenfutter wirklich weiterempfehlen und das alleine ist der Grund, warum es den Weg in meinen Blog geschafft hat.