Wer mich kennt, der weiß es: ich esse für mein Leben gerne. Wenn ich Zeit habe, stelle ich mich hin, suche die abenteuerlichsten Rezepte raus, schwinge den Kochlöffel und schlemme ausgiebigst mit Freunden und Familie. Den Tisch decken, die Kerzen anzünden, den Besuch empfangen: ach was ist das fein.
Soviel die Wunschvorstellung wenn die Zeit es zulässt und unser aller Laune es mitmacht. Davon bleibt im Alltag leider nicht viel übrig: Ich bin froh wenn der Bube was Frisches bekommt und was mein eigenes Essen angeht… Tja wie soll ich es sagen… Ich nehme das, was kommt. Also was geliefert wird. Aber weil ich mir nicht jeden Tag etwas bestellen kann, nehme ich auch gerne das, was sich am aller allerschnellsten machen lässt. Meistens ist es Müsli. Zum Frühstück, zum Mittag. Und zum Abendessen ?
Täglich sieben Minuten sparen
Schnell, schnell, schnell – mit Kind bekommt die Hektik im Alltag ganz neue Dimensionen. Beim Faulsein und Schnellmachenwollen bin ich so gut, dass ich euch sogar meinen absoluten genialen (und einzigen) Küchen-Pro-Tipp verraten möchte: wer auf Pasta steht kann jeden Tag um die 7 Minuten sparen wenn er anstatt Fusilli die genauso leckeren Capellini nimmt. Ha!
Und was ist mit dem Lütten?
Tja. Natürlich habe ich den Anspruch, mein Kind so gut wie möglich zu ernähren. Dass es alles probiert und kennenlernt, Spaß am Essen hat und nicht so krüsch wird wie ich, vor allem jetzt, nachdem es sich selbst abgestillt hat. Wer wünscht sich das nicht für sein Kind?
Nur: der Grundstein einer gesunden Ernährung wird schon viel früher gelegt und das wird leider manchmal vergessen. Die ersten 1000 Lebenstage sind entscheidend, um den Grundpfeiler für eine lebenslange Gesundheit zu legen – und die beginnen bereits mit der Befruchtung der Eizelle. Schwangerschaft, Stillzeit, der erste und zweite Geburtstag des Kindes – dieser ganze Zeitraum spielt eine riesengroße Rolle wenn es darum geht, eine frühkindliche Prägung durch Ernährung zu erreichen.
Noch ist es nicht zu spät
Auch wenn ich mich während der Schwangerschaft und Stillzeit ernährungstechnisch nicht immer vorbildlich verhalten habe, ist es für eine Veränderung ja nie zu spät. Schließlich sind die 1000 Tage bei uns noch nicht um, und so habe ich mich sehr gefreut, von Milupa zu einem Event eingeladen worden zu sein, bei dem wir eine kulinarische Reise durch diese 1000 Tage gemacht haben und viele, viele Fragen stellen konnten.
Geschmack ist Heimat
Schon der Veranstaltungsort klang vielversprechend: die Gutsküche Wulksfelde in der Nähe von Hamburg wurde exklusiv für dieses Event von uns gutgelauten und hungrigen Bloggerinnen samt Kindern besetzt.
Nach einem leckeren Empfang mit Smoothies, Brötchen und Kaffee hat uns der Spitzenkoch und Betreiber der Gutsküche Matthias Gfrörer mit dem wunderschön hergerichteten Buffet bekannt gemacht – tolle Lebensmittel und Speisen, die uns durch die ersten 1000 Tage im Leben begleiten sollten. Der Anfang von allem macht die Schwangerschaft – und die wird von der zusätzlichen Einnahme von Folsäure begleitet. Denn die nötige tägliche Menge von 400 Mikrogramm erreicht man mit normaler Ernährung nicht, weswegen die meisten Ärzten ein Präparat verschreiben.
Die Stillzeit
Ich persönlich habe die Stillzeit als sehr anstrengend empfunden. Das neue Leben als Mutter, das neue Leben meines Kindes und die Strapazen, mit denen man sonst noch so zu kämpfen hat. Da spielt die Ernährung auch eine sehr große Rolle – und das natürlich nicht nur für die Mutter. Ganz wichtig dabei: die Einnahme der Omega-3-Fettsäuren DHA, die z.B. über fettreichen Seefisch wie Lachs passieren kann. Vier Portionen (in etwa der Größe der eigenen Handfläche) die Woche sollen dabei ideal sein. Wer keinen Fisch mag oder möchte sollte nach anderen Möglichkeiten suchen, seinen DHA-Bedarf trotzdem zu decken. Eine Alternative stellen Präparate wie Fischölkapseln oder mit DHA angereicherte Lebensmittel und Produkte dar.
Die Beikost
Ach was war das alles aufregend, als wir mit der Beikost angefangen haben. Was, wie viel, wie oft und vor allem: was nicht. Fragen über Fragen, aber die anfängliche Unsicherheit verschwand und wir haben unglaublich viel zusammen ausprobiert. Ich muss gestehen, dass wir sehr viel Glück hatten: das Minikilopaket isst alles wirklich gerne und davon viel (hach, ganz die Mutter!) und hat mit den wenigsten Lebensmitteln Schwierigkeiten. Top! Da habe ich schon ganz andere Dinge von Freundinnen und Bekannten gehört und kann hier nur drei Kreuze machen. Schon als ich schwanger war bekam ich die ersten Wundsalben für Babys Po geschenkt und bin froh, sie bisher so gut wie noch nie gebraucht zu haben. Wer damit Schwierigkeiten hat, für den konnte ich folgenden Tipp mitnehmen: Mischt man Kurkuma mit einem neutralen Öl hat man eine super Geheimwaffe dagegen, denn das Currygewürz wirkt entzündungshemmend und immunstimulierend. Wer keine Angst vor einer großen Sauerei hat, kann es gerne ausprobieren ?
Altersgemäße Kleinkindernährung
Bei uns fängt langsam die vierte und damit letzte Phase der 1000 ersten Tage an. Weiterhin ist es hier wichtig die Ernährung nicht nur altersgerecht, sondern auch möglichst vielseitig zu gestalten. Denn genau diese Nahrungspräferenzen werden sehr wahrscheinlich für die späte Kindheit (und sogar für das Erwachsenenalter) prägend sein.
Kleinkinder sind keine kleinen Erwachsenen und leider vergisst man es manchmal. Sie brauchen von bestimmten Stoffen bis zu sieben Mal mehr als wir Erwachsene! Lt. aktuellen Studien sind sie in Deutschland oft nicht optimal versorgt: während der Bedarf an Vitamin D, Eisen und Jod nicht gedeckt wird, nehmen sie zu viel Eiweiß sowie Salz und Zucker zu sich. Deswegen ist eine ausgewogene Ernährung immens wichtig.
Das klappt!
Ich muss gestehen, am Anfang fiel es mir sehr schwer, eine Regelmäßigkeit zu finden und täglich für den Kleinen zu kochen. Meist habe ich große Mengen gemacht und eingefroren und das Kochen eher als To-Do empfunden, was ich abhaken musste – große Freude war das nicht. Inzwischen habe ich mehr Sicherheit bekommen, mein Alltag hat mehr Struktur und das Kochen bekommt einen immer größeren Raum. Es macht mir Spaß zu überlegen was es denn gibt, dafür einzukaufen und für den Lütten zu kochen. Denn so habe ich das Gefühl, mein Bestes dazu beizutragen, dass bei uns nicht nur die Liebe sondern auch Gesundheit durch den Magen geht.
Wie schaut es bei euch aus? Ist euch bewusst gewesen was für eine Rolle die Ernährung insbesondere in der Anfangszeit des Lebens spielt?
Dieser Beitrag ist übrigens in Zusammenarbeit mit Milupa entstanden – vielen lieben Dank für die Einladung, das leckere Essen und die vielen Infos!