2000km in 20 Tagen – in diesem Monat haben wir gefühlt nichts anderes gemacht als unterwegs zu sein. Wir waren so viel unterwegs, haben so viel gemacht und gesehen, mussten so viele Male die Koffer und das Auto ein- und auspacken, dass ich ziemlich froh bin, gerade eins mit dem Sofa werden zu dürfen und diese Zeilen zu schreiben ?
Wir waren zwei Mal in Sankt Peter Ording (für drei Tage und für einen Tagesausflug) und hatten beide Male ein unglaubliches Glück mit dem Wetter. Ich gestehe: wir stehen total auf lethargische Familienausflüge. Ganz entspannt aufstehen, ausgiebig frühstücken, lange Spaziergänge am Strand, gemütlich einen Kuchen essen und den Abend bei einem Sektglas ausklingen lassen. Die Zeit gemeinsam genießen und den Alltag zu Hause lassen: was Besseres gibt es nicht.
Wir haben das Glück, dass SPO nur ca. 150km von uns entfernt ist. Sobald die Sonne scheint und keine Termine anstehen, steigen wir ins Auto und fahren los.
Der Kleine liebt es, den Möven hinterher zu schauen und findet Sand etwas unheimlich ? Voller Vorfreude warte ich auf den Tag, an dem es etwas wärmer ist und er barfuß über den Strand wackelt. Ich bin selbst am Strand aufgewachsen und weiß noch wie viel Spaß es machte, Sandschlösser zu bauen und das Meer plätschern zu hören.
Der Strand ist schier unendlich. Glück im Unglück: weil wir vor Saisonanfang dort waren war der Strand so leer, dass man kilometerlang laufen konnte ohne jemandem zu begegnen – der perfekte Familienausflug für menschenscheue Leutchen wie wir ?
Dann hatten wir das komplette Kontrastprogramm: zwei Mal waren wir in Berlin und kamen mit neuen Tattoos wieder zurück.
Das Berliner Tattoostudio Signs and Wonders ist dieses Jahr zu einer Art zweites Wohnzimmer mutiert, insgesamt waren wir vier Mal mit Kind und Kegel dort und haben etliche Stunden aufeinander gewartet.
Wir wurden währenddessen von Mo Mori tätowiert und von Cory Capelli unterhalten. In der Zwischenzeit sind wir viel in Charlottenburg spazieren gewesen (in der Nähe unseres Hotels). Gestern waren wir wieder dort, diesmal für ganze 19 Stunden – die Zeit war zu kurz um auch nur ein einziges Bild zu schießen. So viel sei verraten: aua. ?
Ich werde manchmal gefragt ob das nicht anstrengend ist, immer so viel um die Ohren zu haben, vor allem mit einem Kleinkind. Ganz klares Jein. Ich finde es ja eigentlich ganz schön, mich auf den Alltag zu Hause einzulassen und eine Struktur für den Tag zu haben. Andererseits finde ich es toll, viel zu erleben und immer Ehefrau, Kind und Hund dabei zu haben – ganz egal was wir machen.
Ich glaube, der erste Teil der Elternzeit hat uns sehr dabei geholfen, lockerer zu werden. Vertrauen zu haben, dass alles irgendwie schon hinhauen wird und dass wir als Team alles schaffen können was wir uns vornehmen. Das hat uns die Angst davor genommen, etwas falsch zu machen oder dass es dem Kleinen zu viel werden könnte.
Es ist immer noch so, dass wenn wir sagen „jetzt können wir losgehen, es ist alles fertig!“ mindestens eine halbe Stunde verstreicht ehe wir wirklich losfahren können. Schnell noch die Reihenfolge der Koffer im Auto umräumen, damit die in der Küche vergessene Wasserkiste doch noch mit kann. Endlich im Auto sitzen und nochmal rein laufen um die Mütze zu holen. Wieder rauskommen und sich dran erinnern, dass die Kontaktlinsenflüssigkeit noch im Haus ist. Ich habe die Hoffnung aufgegeben, dass wir jemals im Leben irgendwo pünktlich ankommen werden. Aber die meisten Handgriffe sitzen! Im Laufe der Zeit haben wir einige Tricks gesammelt, wie man möglichst viel ins Auto bekommt und eine möglichst angenehme Zeit unterwegs hat.
Als wir noch mit dem Campingbus unterwegs waren, konnten wir die Wäsche in die Schränke tun und brauchten keinen Koffer. Wir haben dann die Kleidung des Kleinen einzeln gerollt und weggepackt – so konnte man schnell daran kommen ohne alles rausholen zu müssen und dabei noch ziemlich viel Platz sparen.
Unterwegs machen wir sein Essen in einem Babykostwärmer*, der mit einem 12V-Adapter geliefert wurde. Total praktisch. Das Ding bleibt einfach im Auto und das Essen ist schnell warm. Apropos Essen: für den Hund haben wir einen faltbaren Napf* dabei. Nimmt so gut wie keinen Platz weg und kann während der Ausflüge im Kinderwagen verschwinden.
Als der Lütte noch ganz und gar lütt war, hatten wir dieses faltbare Baby-Reisebett* dabei. Das Gute daran: zu Hause war es sein Beistellbettchen und im Campingbus konnte der Hund unter seinem Bett schlafen. Das wäre mit einem normalen Reisebett nicht gegangen. Inzwischen ist der Lütte zu groß dafür und über den Winter haben wir nicht im Campingbus geschlafen. Bisher gab es in jedem Hotel ein Reisebett, sodass wir unseres nicht mitnehmen mussten. Allerdings stellen wir uns noch ein bisschen an was Hotelmatratzen angeht und haben deswegen unsere eigene faltbare Matratze* für ihn dabei. ? Legt sich wahrscheinlich irgendwann… Und auch der Hund hat sein eigenes Bett: weil es im Bus auf dem Boden ziemlich kalt wird, schläft Emmy auf diesem Outdoor-Hundebett*. Zack kann man es zusammenrollen und in einem kleinen Beutel verschwinden lassen.
So, das waren sie, meine vergangenen 20 Tagen und meine treuen Begleiter in dieser Zeit. Für die nächsten 2000km möchte ich mir aber etwas mehr Zeit nehmen… Drei Mal dürft ihr raten wohin es geht und einen Tipp gebe ich euch sogar: Berlin wird es erstmal nicht mehr ? Aber bis dahin werden wir sicher das ein oder andere Mal noch voneinander hören… Euch allen einen entspannten Sonntagabend!
* Die Links sind Affiliate-Links und meine ganz persönlichen Tipps. Kauft ihr dort etwas, kriege ich ein paar Cent für diese total nett gemeinte Empfehlung.