Das Leben ist bunt! Ich freue mich mit euch: ein neuer Beitrag der Reihe „Regenbogenfamilien erzählen“ ist bereit, von euch gelesen und geherzt zu werden ❤
Heute geben uns Katrin & Kerstin aus Dresden einen Einblick in ihr Leben unter dem Regenbogen! Vielen lieben Dank für eure offenen Worte, an Alex Resch für die Bilder und euch allen viel Spaß beim Lesen.
Regenbogenfamilien im Interview: Katrin & Kerstin aus Dresden
Wir sind Katrin und Kerstin aus Dresden. Im Juli 2016 hat sich unser Leben auf den Kopf gestellt – unser kleiner Sohn ist geboren. Seither entdecken wir die Welt zu dritt … und können uns nichts Schöneres vorstellen.
Gemeinsam ein Kind zu bekommen – wann ist diese Entscheidung bei euch gefallen?
Dass wir Kinder wollen wussten wir schon zu Anfang unserer Beziehung, der Zeitpunkt war zunächst offen. 2015 haben wir unser Leben neu sortiert und damit den perfekten Zeitpunkt gefunden.
Wie gingen Freunde und Familie damit um, als ihr ihnen von eurem Kinderwunsch erzählt habt?
Unsere engsten Freunde waren total aus dem Häuschen und haben von der ersten Sekunde an mitgefiebert.
Unsere Familie haben wir erst eingeweiht als wir bereits schwanger waren – auch da war die Freude nicht zu bremsen. Bis heute sind Oma und Opa ganz verliebt in ihren jüngsten Enkelsohn.
Wie habt ihr euch entschieden wer von euch schwanger wird?
Ganz nüchtern – nach dem Alter.
Wie ist euer Kinderwunsch in Erfüllung gegangen?
Ganz am Anfang stand die Frage: „Wir wollen ein Kind – aber wie?“. Wir haben uns die Zeit genommen, alle Varianten und Wege genau zu beleuchten. Entschieden haben wir uns letztendlich für eine Samenspende.
Die nächste Herausforderung war es, herauszufinden in welchem Kontakt man gegebenenfalls zu dem Spender stehen will. Hier war schnell klar, dass wir als zwei Elternteile für unser Kind einstehen wollen ohne eine aktive dritte Person zu beteiligen. Deshalb haben wir uns für eine nicht anonyme Spende einer Samenbank entschieden. Nicht anonym damit unser Sohn später die Möglichkeit hat, seinen Erzeuger kennen zu lernen.
Wie möchtet ihr euer Kind über eure Familienkonstellation aufklären?
Im Moment ist unser Sohn noch zu klein zu verstehen. Vermutlich werden im KiTa-Alter die ersten Fragen auftauchen. Wenn es soweit ist, werden wir ihm natürlich erklären warum er zwei Mamas und keinen Papa hat.
Wie lange hat die Stiefkindadoption bei euch gedauert?
Glücklicherweise waren wir alles in allem in vier Monaten komplett durch!
Wie habt ihr den Umgang mit den Behörden empfunden?
Sehr freundlich und professionell – von der Beratung im Jugendamt bis hin zum Termin beim Richter fühlten wir uns stets in guten Händen.
Habt ihr Tipps für andere Regenbogenfamilien, die am Anfang der Familienplanung stehen?
Einfach machen!! ? – War am Ende genau unser Fazit!
Klar, am Anfang steht man vor einer Flut an Fragen, einem Berg an Materialien und einem riesigen Informationsstrudel aber es lohnt sich! Einfach irgendwo ansetzen und dann Stück für Stück durchwurschteln.
Wer Unterstützung braucht, Fragen hat oder einfach ein offenes Ohr sucht – gerne einfach über Facebook oder Instagram Kontakt mit uns aufnehmen. Wir freuen uns immer über neue Menschen und Geschichten.
Was wünscht ihr euch für die Zukunft?
Für unsere Familie im engsten Sinne wünschen wir uns in erster Linie Gesundheit!
Außerdem wünschen wir uns ein noch offeneres, bunteres Land – auch im Herzen!
Auch wenn mittlerweile jeder den heiraten darf, den er möchte und man gemeinsam Kinder haben darf, ist es in manchem Kopf leider immer noch nicht ganz real. Die Gesetze sind zwar alle da aber in den Köpfen und Herzen der Menschen muss sich noch einiges bewegen.
Nur weil eine Familie meistens Mama, Papa und Kind ist, heißt das doch nicht, dass das das Einzige ist. Das es nicht mit anderer Besetzung genau so geht.
Familie sein, bedeutet doch nur, dass Eltern ihre Kinder bedingungslos lieben!
Wollt ihr auch mitmachen?
Ich freue mich immer über neue Familien (auch welche in spe), die mitmachen möchten. Und ein offenes Ohr für eure Fragen habe ich auch noch – falls ihr schon immer etwas über das Thema wissen wolltet, her damit!
Hier könnt ihr mich kontaktieren – ich freue mich sehr von euch zu hören!