Es fühlt sich so, so unendlich gut an. Das Bild oben mag nicht gerade elegant anmuten – zu sehen ist darauf aber das pure Glück, Tag für Tag für Tag mit meiner Familie zu Hause und Baby im Bauch verbringen zu können.
Wir schauen auf die 30. SSW zurück und haben damit einen unglaublich wichtigen Meilenstein erreicht: die 3 vor den Schwangerschaftswochen. Heute bin ich 30+2, das bedeutet: es sind genau 5 Wochen seit der Diagnose vergangen, dass unser Baby ein Frühchen wird – 5 Wochen laufe ich mit einer Kliniktasche rum, die ich nicht gebraucht habe. Kannst du dir vorstellen, wie viel Glück und Dankbarkeit in mir aufsteigt, diese wunderschöne Zeit mit meinen Lieben um mich herum verbringen zu können?
Unser Alltag ist ihre Kindheit
In letzter Zeit habe ich viel über diesen Satz nachgedacht. Mein Alltag, insbesondere in den letzten Wochen, bestand hauptsächlich daraus mir Gedanken zu machen.
Wann geht die Geburt los? Oder geht die Schwangerschaftsvergiftung zuerst los? Wenn ich ins Krankenhaus komme – bleibe ich dort? Tagelang, wochenlang? Wie geht es dem Baby, bleibt es im Bauch, wird es geholt? Von ganz simplen Fragen wie „wie sollen wir das alles logistisch hinbekommen“ bis hin zu schwierigeren Themen „und wie wird es gesundheitlich um das Baby stehen“ – die vielen Unsicherheiten äußern sich im Alltag darin, dass wir häufiger als es uns lieb ist empfindlich und gereizt reagieren. Verständlich? Ja. Wünschenswert? Definitiv nicht.
Das Hin- und Hergerenne, das Hetzen, die volle Waschmaschine, die Termine, das tägliche Zerren um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie… Der ganz normale Alltagstrubel.
All das, was selbst uns Erwachsene manchmal überrollt – soll es das sein, was von „ihrer“ Kindheit in Erinnerung bleibt? Nein. Nicht nur. Natürlich gehört es dazu, aber auch noch so viel mehr. Wir tragen die Verantwortung dafür, unseren Alltag – und damit auch ihren – positiv zu gestalten.
Ihre Kindheit ist unser Alltag
Kleine Änderung, große Wirkung – so gefällt mir der Satz schon viel, viel besser. Denn eigentlich besteht mein Alltag idealerweise darin, den Kleinen meinen Alltag nicht erleben lassen zu müssen. Vielmehr möchte ich die Schönheit seiner Kindheit in meinem Alltag willkommen heißen. Mit ihm die Welt entdecken, mit ihm Neues lernen, mit ihm gemeinsam staunen.
Es geht mir nicht darum, jeden Tag das große Highlight zu bieten. Ganz im Gegenteil! Diese Schwangerschaft zwingt mich dazu, körperlich deutlich kürzer zu treten. Natürlich würde ich es mir anders wünschen, aber gerade diese Situation lehrt mir so viel Neues. Wie wichtig es ist zu unterscheiden, was WIRKLICH wichtig ist. Wie dankbar ich darüber sein kann, über so viel Zeit, Gesundheit und Möglichkeiten zu verfügen, die Kindheit meines Sohnes mit ihm gemeinsam zu erleben und zu gestalten.
Zusammen kochen. Skateboard fahren. Nachbarn besuchen. Ein Abstecher zum Tierpark. Mit dem Hund spielen. Gemeinsame Zeit – ich werde nicht müde zu wiederholen, wie bewusst ich sie gerade erlebe.
Loslassen, entspannt sein, glücklich sein – ihre Kindheit ist unser Alltag.
Das wünsche ich mir für die kommenden Tage und Wochen. Dieses Glück hautnah erleben zu können. Und mit allen zusammen die schönste Erinnerung zu machen:
die Geborgenheit, einen sicheren Platz in einer Familie zu haben, in der gelebt, gelacht, gestritten und noch mehr geliebt wird.
Die Schwangerschaft bisher:
13. SSW – so fing alles an
14. SSW – schlechte Laune ohne Ende
15. SSW – Habe ich heute genug getrunken?
16. SSW – Klopfklopf!
17. & 18. SSW – Tausend Ideen, ein einziges Chaos
19. SSW – Hund und Kinder: Ein Boxer, der Familienhund und Kinderschreck
20. SSW – Halbzeit – Hauptsache gesund!
21. SSW – Autsch! 21. SSW und die ersten Wehwehchen
22. SSW – Ab nach draußen – unsere Flucht aus der 22. SSW
23. SSW – Die Frage nach dem Namen und die 23. SSW
24. SSW – Life is better at the beach
25. & 26. SSW – Be happy – 10 Tipps zum Glücklichsein
27. SSW – Es wird ein Frühchen
28. SSW – Soll es das gewesen sein? Über Glauben, Liebe & Hoffnung
29. SSW – Unser größtes Geschenk zum Muttertag
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