Zelten! Da haben wir etwas, worin wir überhaupt keine Erfahrung haben. Dafür malen wir es uns in den lustigsten Farben aus: Wie der Große nach einem langen Abenteuertag die Sterne zählt, wie der Kleine seine ersten Krabbelversuche im Campingurlaub startet und natürlich auch wie Emmy sich in den Abspannleinen verheddert. Zu Hause starten wir einen ersten Versuch, der bei allen Beteiligten Begeisterung hervorruft: Camping mit Kindern, wir kommen!

Butter bei die Fische: Bei unserer ersten Trockenübung haben wir nicht den Hauch einer Ahnung, dass sie eine Reihe von Pleiten, Pech und Pannen einleiten wird. Ich sag’s mal so: Es gibt nicht nur zu schlechtes, sondern auch zu gutes Wetter fürs Campen. Und Zombies, die nachts auf dem Campingplatz gejagt werden. Ah ja, und Materialfehler können einem den Urlaub echt vermiesen – uns ist unser Milestone Nap Air von Outwell wortwörtlich unter dem Allerwertesten weggeplatzt. Doch wir wären nicht wir, wenn wir locker lassen würden. Nicht mit uns! Abenteuer wird hier groß geschrieben :) Aber eins nach dem anderen…

Zelten mit der Familie - unsere Erfahrung

Camping mit Kindern – aller gute Dinge sind fünf

Voller guter Dinge und mit einem noch volleren Kofferraum treten wir unsere Reise an. Und müssen unsere Pläne ändern, bevor wir das Zelt überhaupt auspacken können: Es ist zu kalt. Neun Grad und ein kleines Baby, nein, das passt nicht zusammen. Schnell wird die Route geändert und wärmere Gefilde angesteuert: Portugal, wir kommen! Hier ist das Wetter nämlich Bombe, seit Wochen scheint die Sonne ununterbrochen. Bombe. Da wären wir gleich beim Thema – die hätten wir gut gebrauchen können, um auch nur die Spitze der Heringe in den harten Boden des Campingplatzes zu bekommen. Ansonsten: keine Chance…

Ein paar Wochen später, zurück in Spanien, neuer Versuch. Camping mit Kindern wird hier groß geschrieben. Zu groß: ganze Reisebusse voller Schulkinder in heller Aufregung ob der Sommerferien ohne Eltern werden auf den Platz ausgekippt. Kinder, die die als Zombies verkleideten Animateure bis spät in die Nacht jagen. Nein, auch hier schlagen wir unser Zelt nicht auf – die nächste Gelegenheit kommt bestimmt.

Am nächsten Tag entdecken wir ihn: den perfekten Campingplatz. Ein kleiner, kuscheliger Platz in einer Traumbucht an der spanischen Nordküste, mit Blick auf die Wellen und nur ein paar Schritte vom herrlichen Strand entfernt. Hier bleiben wir!

Campingurlaub mit Kindern - der perfekte Campingplatz

Wir pumpen das Zelt auf. Ich wundere mich, warum sich das so anders anhört als beim ersten Aufbau zu Hause – nämlich so, als würde man darin Popcorn kochen. Das Geräusch verschwindet aber nach ein paar Sekunden wieder und ich kann nichts Verdächtiges entdecken. Also richten wir es uns darin häuslich ein und lassen den Abend beginnen. Die Kinder schlafen, die Zeltwände rascheln gemütlich im Wind, so kann es bleiben – Prost!

Kurz bevor wir ins Bett gehen, gucke ich nochmal nach, ob die Schläuche alle richtig gefüllt sind und kann meinen Augen nicht trauen. Eine der vier Säulen hat eine riesige Beule, es sieht aus als würde sie in der nächsten Sekunde platzen und plötzlich wird uns klar, woher die Geräusche beim Aufbau kommen. Die Nähte der Ummantelung sind geplatzt! Der Schlauch ist an der Stelle dünn wie ein prall gefüllter Luftballon und nein, hier können wir nicht bleiben. Was tun? Luft rauslassen ist keine Option, nicht mit den Kindern im Zelt, nicht dass man es nicht gut steuern kann und das Zelt mit uns allen darin zusammenfällt. Wir überlegen, während es zu regnen anfängt. Nein, es ist kein Scherz und keine Übertreibung und ja, ich schaue mich nach der versteckten Kamera um – keine da.
Wutschnaubend tragen wir Tasche für Tasche zurück ins Auto, bringen unsere nassen Abenteurer ein zweites Mal ins Bett und finden erst sehr spät in der Nacht wieder in den Schlaf.

Campingurlaub mit Kindern

Panne beim Zelten – Was ist passiert?

Das Zelt wird mit einer Handpumpe geliefert. Die wir aus Platzgründen zu Hause lassen und stattdessen eine (zum Zelt passende) elektronische Pumpe mitnehmen. Diese ist mit einem Display ausgestattet, das den Druck anzeigt. Noch lange bevor der empfohlene Druck erreicht wird schaue ich mich um, die Schläuche kommen mir gut gefüllt vor. Aber ich denke, das kann nicht sein, ich kann doch nicht nur mit der Hälfte des empfohlenen Druckes pumpen, das muss weiter gehen – und lasse noch mehr Luft rein. Fatale Entscheidung! Die Nähte reißen, der Schlauch hat an der Stelle keinen Schutz mehr und dehnt sich bis kurz vor dem Platzen aus.

Glaubt mir, nach der Erfahrung und keinen drei Stunden Schlaf sind wir alle mehr als bedient. Der Große redet nur noch davon, dass das Zelt platzt und wir schnell raus müssen, der Kleine versteht die Welt nicht mehr und wir sind fix und alle. Mit den Nerven und mit der Welt. Und haben vom Abenteuer Zelten mehr als genug. Zumal der Blick aus dem Autofenster ernüchternd ist: Das Zelt ist bei dem Regen zusammengefallen und die wenigen Sachen, die in der Nacht dort geblieben sind, liegen in einer großen Pfütze.

Ihr lacht? Wir inzwischen auch. Aber in der Situation, ich sage es euch, der arme Mitarbeiter von Outwell, den ich am Telefon hatte. Der sich das Ganze nur durch einen Materialfehler erklären konnte. Wenn ich den Ärger ausblende, muss ich den Support fast loben, denn sie sorgen für sofortigen Ersatz – das neue Zelt erreicht uns ein paar Tage später in unserer Ferienanlage in Frankreich.
Doch ganz ehrlich – vom Zelten habe ich erstmal genug. Also fahren wir das Ding durch ganz Westeuropa hin und zurück und erholen uns erstmal zu Hause, bevor wir es ein letztes Mal versuchen.

Zelten mit Kindern - Pech Pleiten und Pannen

Camping mit Kindern – endlich Glücksgefühle!

Das Thermometer gibt das Tempo vor: vierunddreißig Grad! Schnell packen wir unsere Sachen und düsen los. Diesmal nach Wietzendorf, keine zwei Stunden von zu Hause entfernt. Sollte das Zelt nochmal platzen, würden wir laut lachen und wieder zurückfahren, soviel war schonmal sicher…

Doch das Abenteuer soll sich in Wohlgefallen auflösen. Selbst in der prallen Sonne und mit der Luftpumpe ist das Zelt so schnell aufgebaut, dass wir nach einer Stunde unsere ganzen Habseligkeiten darin verstauen. Und noch genug Zeit übrig bleibt um gemütlich davor zu sitzen und die anderen Camper dabei zu beobachten, wie sie mit ihrem Gestänge kämpfen und Stunden brauchen, um anzukommen. Genugtuung, Schadenfreude – so macht Camping wirklich Spaß! Doch, wir haben es uns auch wahrlich verdient.

Camping mit Kindern - ist es wirklich eine gute Idee?

Mit der Familie zelten – Nimm den Fuß von meinem Gesicht!

Der erste Abend bricht an und wir können es nicht glauben: tatsächlich sitzen wir unter einem wunderschönen Sternenhimmel, nächtigen bequem auf einem 280cm breiten Familienbett und es gibt weder Füße im Gesicht noch muss einer zur Seite rutschen, wenn der andere ins Bett möchte. Das Luftzelt Milestone Nap Air bietet Platz für fünf Personen und ist in Wohn- und Schlafzimmer unterteilt. Beide Bereiche sind sehr geräumig und voneinander getrennt – von Emmys Schnarchen bekommen wir kaum etwas mit…

Auch tagsüber zeigt sich, dass die Entscheidung für dieses Zelt die richtige war: die Kinder haben viel Platz zum Spielen, der Hund liebt sein schattiges Plätzchen und wir können all unsere Sachen so unterbringen, dass sie nicht im Weg stehen. Warum nicht gleich so? :D

Zelten mit Baby und Kind

Bei der Hitze sind die vielen Lüftungsfenster genial. An den Türen schützen Moskitonetze vor ungebetenen Gästen, es gibt sogar eine Art Markise, die man aufstellen kann, falls man etwas mehr Schatten haben möchte. Für die Siesta zwischendurch kann man die Vorhänge stufenweise zumachen, je nachdem wie dunkel man es haben möchte. Doch doch, das muss man sagen, es ist ein super durchdachtes Zelt mit allem Schnickschnack was man so braucht, wenn man etwas mehr Komfort haben möchte.

Sehr praktisch ist der Auf- und Abbau. Das ist etwas, was mir sehr wichtig ist – ich möchte das Zelt alleine hinstellen können, während meine Frau die Kinder bespaßt. Die Lösung mit den Luftkammern ist (wenn sie funktioniert) eine absolute Erleichterung, die Bedienung dadurch kinderleicht und sehr, sehr schnell. Das skandinavische Design sticht wirklich hervor – auf dem ganzen Campingplatz habe ich nicht ein einziges Zelt gesehen, was auch nur annähernd so hübsch war. Das Auge zeltet schließlich mit…

Camping mit Kindern - unsere Erfahrungen beim Zelten (Werbung)

Das Milestone Nap Air von Outwell im Test – unser Fazit

Ich gestehe, der Materialfehler des ersten Zeltes trübt unsere Freude über dieses Produkt. Auch wenn der Kundenservice sehr schnell und unkompliziert reagiert und den Ersatz ins Ausland liefert – für den Preis (UVP 1.099,95€) hätte ich absolut nichts anderes erwartet.
Davon aber abgesehen ist das Milestone Nap Air zweifellos ein tolles und komfortables Zelt, das ideal für Familien ist. Jedes einzelne Bestandteil ist gut durchdacht, von den selbstleuchtenden Spannleinen über die vielen Taschen im Zeltinneren bis hin zu der Trennwand im Schlafzimmer.
Richtig begeistert bin ich von der einfachen Handhabung, die es mir ermöglicht, das Zelt alleine in einer sehr kurzen Zeit aufzubauen.

Eins ist sicher: Unser Campingurlaub mit Kind, Baby und Hund wird uns für immer in Erinnerung bleiben – als eines der größten Abenteuer, die wir je erleben durften!