Familienleben. Wenn ich heute über diesen Begriff nachdenke, bedeutet er für mich schlicht und einfach pures Glück. Etwas, was einem täglich die größten Gefühle beschert. Liebe. Geborgenheit. Sicherheit. Eine Konstante im Leben, der sichere Hafen.
Blicke ich auf das Familienleben meiner Kindheit in Brasilien zurück, empfinde ich sogar noch mehr als das. Schon damals bedeutete es für mich Abenteuer pur – und das von der ersten Sekunde an. Mit meiner Mutter, die in Deutschland lebte und meinen Tanten und Onkeln, die die Welt als ihr Zuhause ansahen, waren wir schon immer auf eine Art „ungleich gleich“.
Ich erinnere mich zu gerne an die spontanen Reisen, die wir als Familie gemacht haben.
„Bom dia, meu amor. Es geht los!“ war mit Abstand der Lieblingssatz meiner Kindheit. Unglaublich, wie sich Müdigkeit innerhalb von Sekunden in helle Vorfreude verwandeln kann! Meine Oma stand an der Zimmertür und schaute belustigt zu, während meine Mutter sich mit mir freute und sich größte Mühe gab, das Ziel noch nicht zu verraten. Und so ging es mal mit der Fähre auf eine abgelegene Insel mit den schönsten Stränden, die ich je gesehen habe. Mal brachen wir zu der Kakaofarm meines Onkels auf – und teilten dabei die Ladefläche seines Transporters mit den Orangen, Sternfrüchten und Mangos, die er verkaufte. Und mal flog ich, mit der Aufschrift „unbegleitetes Kind“ auf der Brusttasche, zu meinen Lieben nach Rio, São Paulo, Brüssel oder Lissabon – und kann mich an die Geräusche, Gerüche und Eindrücke erinnern, als wäre es gestern gewesen.
Die Spontanität, die Abenteuerlust und die Unbeschwertheit meiner Familie prägten meine Kindheit genauso wie ein ganz bestimmter Gedanke. Nämlich, dass Familie viel mehr bedeutet, als das traditionelle Verständnis von ihr jemals abbilden kann.
Wir sind anders. Schon immer gewesen. Und jetzt, etliche Jahre später, setzen sich die alten Traditionen fort. Eine von uns steht an der Zimmertür und schaut belustigt zu, während die andere sich größte Mühe gibt, das spontan gewählte Reiseziel nicht zu verraten. Damit es mal mit dem Auto nach Portugal und mal mit dem Zelt an die Nordsee geht.
Das Anderssein, das begleitet uns schon unser ganzes Leben lang und jetzt, da wir „ganz offiziell“ eine Familie sind, sogar noch mehr. „Zusammen oder getrennt?“ hören wir dann, wenn wir im Restaurant bezahlen möchten. Wenn wir im Hotel einchecken und uns ein Zimmer teilen. Ja, sogar bei der Wahl unserer Reiseziele merken wir, dass wir anders sind. Zusammen, natürlich. Ein Zimmer für alle. Ein Bett reicht aus. Zwei Frauen, zwei Kinder und ein total verrückter Hund – wo wir sind, ist unser Zuhause. Wo wir sind, da ist das Chaos, und es fühlt sich gut an, dass es zu uns gehört!
Die Tatsache, dass wir als lesbisches Paar Eltern sind, beschert unserer Familie einen schillernden Begriff: Wir sind eine bunte Regenbogenfamilie! Ja, diese sehr positiv besetzte Bezeichnung trifft auf uns voll und ganz zu. Unser Familienleben ist laut, bunt und vielfältig, chaotisch und abenteuerlich, voller Höhen und Tiefen. Wir wissen, dass unser Verständnis von Familie mit der Lebenspraxis anderer Familien nicht übereinstimmt.
Und doch: Wir sind ungleich gleich.

Denn ganz egal, ob die Familie wie bei uns aus zwei Frauen besteht, binational und multikulti ist und viele verschiedene Interessen vereint, oder eher einem traditionellen Modell entspricht. So oder so, eines haben wir mit allen anderen Familien gemeinsam: Die Liebe und die Verantwortung für unsere Kinder. Für unsere Kleinen möchten wir alle das Allerbeste – insbesondere dann, wenn es um ihre Gesundheit geht.
Wer hier schon länger mitliest weiß, wie sehr ich es schätze, dass wir hier in Deutschland ein – im Großen und Ganzen – so gut funktionierendes Gesundheitssystem haben. Unser viel zu früh geborener Sohn hätte seinen Start ins Leben ohne medizinische Unterstützung sehr wahrscheinlich nicht überlebt. Dass er heute so gute Fortschritte macht, haben wir den vielen ÄrztInnen und TherapeutInnen zu verdanken, die wir im Laufe seines Lebens kennenlernen und zu denen wir ein großes Vertrauensverhältnis aufbauen durften. Nur so konnten wir zu der einen oder anderen Reise aufbrechen: Dank ihrem Einsatz, den regelmäßigen, für uns beruhigenden U-Untersuchungen und der virtuellen Begleitung, sei es per Skype oder WhatsApp.
Und ich bin froh darüber, dass unsere beiden Kinder nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut geimpft sind. Für meine Frau und mich gab und gibt es zu diesem Thema keine Diskussion, uns war von vorne herein klar, dass wir unsere Kinder durch einen vollständigen Impfschutz vor Krankheiten und Infektionen schützen können und wollen. Die viel zu frühe Geburt unseres Kleinen hat uns in unserer Entscheidung sogar nochmals bestärkt. Schließlich ist das Risiko, dass ein Frühgeborenes im Vergleich zu einem Reifgeborenen an durch Impfung vermeidbaren Infektionen erkrankt, erhöht.
Der Kleine hatte es so eilig, dass ich ihm während der Schwangerschaft nicht genügend Abwehrstoffe mitgeben konnte. Bis zur 32. Schwangerschaftswoche haben Babys ungefähr erst die Hälfte der Abwehrstoffe der Mutter erhalten, danach geht es noch mal stark aufwärts. Die andere Hälfte des Nestschutzes also leider verpasst.
Um sein Immunsystem zu unterstützen und ihn vollständig und dauerhaft zu schützen, hat unser Sohn alle vorgesehenen Impfdosen erhalten – und zwar zeitgerecht nach dem Impfkalender für Standardimpfungen der STIKO. Demnach sollte z.B. die Pneumokokken-Impfung innerhalb der ersten zwei Lebensjahre unbedingt vollständig erfolgen, wobei Frühgeborene eine zusätzliche Impfstoffdosis im Alter von drei Monaten erhalten (d.h. insgesamt vier Impfstoffdosen). Ebenso selbstverständlich war für uns zum Beispiel die Rotaviren- oder die MMR-Impfung.
Wir haben uns sogar zusätzlich zu den Standard-Empfehlungen für weitere Vorsorgemaßnahmen entschieden. In unserem individuellen Fall war es z.B. die Prävention gegen das RS-Virus, die wir in Absprache mit unserer Kinderärztin als nötig erachtet haben.

Mir ist bewusst, dass das Thema Impfen genauso emotional diskutiert wird wie so vieles, wenn es um die Gesundheit unserer Kinder geht. Doch ich habe eine persönliche Haltung dazu, die ich gerne mit euch teile. Denn ich halte es für meine Pflicht, durch unsere eigene Entscheidung für den Impfschutz etwas zum Schutz der Gemeinschaft beizutragen.
Mehr Hintergrundinformationen zum Thema Impfen
Die Ständige Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) ist ein unabhängiges Expertengremium, das von der Geschäftsstelle im Fachgebiet Impfprävention am Robert Koch-Institut koordiniert wird. Jährlich gibt die STIKO eine aktualisierte Impfempfehlung heraus.
Unter diesem Link gibt es ein umfassendes Informationsangebot dazu.
Einen aktuellen Überblick über alle empfohlenen Standard-Impfungen bietet der Impfkalender 2019/2020 der STIKO.
Die Impf-Informationsseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung stellt unter http://www.impfen-info.de Informationen barrierefrei zur Verfügung.
Dieser Beitrag ist in bezahlter Zusammenarbeit mit Pfizer entstanden.