Neues Jahr, neues Spielzeug! Immer im Januar stellt sich für uns die Frage: Wohin mit den ganzen Weihnachtsgeschenken, wohin mit den ganzen Kleinigkeiten aus dem Adventskalender? Spätestens dann, wenn man auf einem Teppich aus Legosteinen läuft, wird es höchste Zeit klar Schiff zu machen. Mit diesen 7 Tipps für mehr Ordnung im Kinderzimmer wird das Aufräumen zum Kinderspiel!

1) Regelmäßig aufräumen

Täglich grüßt das Murmeltier! Wer das Aufräumen zu einem Ritual macht, dem fällt es leichter, Ordnung zu halten. Zum einen kann man so größere Aufräumaktionen vermeiden, die neben Zeit auch viele Nerven kosten. Zum anderen hilft die Routine den Kindern dabei, sich daran zu gewöhnen, dass Aufräumen ganz selbstverständlich zum Alltag gehört – genauso wie das Zähneputzen oder das Vorlesen.

2) Kindgerechte Aufbewahrung

Niedrige Möbel wie Truhen, schöne Wandregale oder Sitzbänke und Tische mit Staufächern helfen den Kindern dabei, an die Fächer heranzukommen. Somit sind die Kleinen in der Lage, selbständig Ordnung zu halten. Noch leichter fällt ihnen das Aufräumen, wenn das Ordnungssystem dahinter leicht nachzuvollziehen ist: Alle Autos in diese Kiste, alle Bahnschienen in die andere, alle Legosteine zusammen.

3) Regelmäßig ausmisten

Was darf bleiben, was kann gehen? So schnell wie die Kleinen aus ihrer Kleidung herauswachsen, so schnell verändern sich auch ihre Interessen und Vorlieben. Bevor alles einstaubt und Platz für wichtigere Dinge wegnimmt, sollte man das Kinderzimmer regelmäßig ausmisten.
Ob allein oder mit dem Kind zusammen, das handhabt jeder anders. Wenn ich mir aber vorstelle, ich suche etwas und meine Frau verrät mir, dass sie es, im festen Glauben, dass ich es nicht mehr brauche, aussortiert hat… Wäre ich alles andere als erfreut darüber. Von daher ist es für mich wichtig, mit dem Kind gemeinsam zu entrümpeln. Dabei versuche ich folgende Dinge zu beachten.

  • „Möchtest du das behalten?“ anstatt „darf das weg?“ zu fragen. Ein kleiner, aber feiner Unterschied. Mit dieser Frage betont man den (emotionalen) Wert der Spielzeuge, anstatt den Fokus auf den Abschied zu legen. Anfangs sind die Kleinen geneigt, zu allem ja zu sagen, aber spätestens mit diesen Tipps klappt das ganz gut:
  • Anreize für das Ausmisten im Kinderzimmer schafft man, indem man den Kindern erzählt, was mit den aussortierten Spielsachen passiert. Werden sie an Freunde weitergereicht und die Kinder können damit wieder spielen, wenn sie dort zu Besuch sind? Werden sie gespendet und machen damit hilfsbedürftigen Kindern eine Freude? Werden sie verkauft und die Kleinen können damit ihr Taschengeld etwas aufbessern? Damit zeigt man den Kindern, dass die aussortierten Spielzeuge nicht „Müll“ sind, sondern durchaus noch woanders (mehr) gebraucht werden – das macht die Kleinen stolz und motiviert sie, es mit dem Entrümpeln ganz genau zu nehmen.
  • Dinge selbst in die Hand nehmen – eine Kleinigkeit mit einer großen Wirkung. Wenn nicht die Eltern, sondern die Kinder das Spielzeug in die Hand nehmen, ist die Verbindung sofort wieder da, auch wenn es ewig nicht bespielt wurde. Halten es die Eltern, ist die emotionale Distanz dazu größer – und somit die Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder sich davon trennen können.

4) Das kontrollierte Chaos

Wenn ein Spiel bereits in seinen 1000 kleinen Einzelteilen ausgebreitet auf dem Boden liegt, kann es weggeräumt werden, bevor das nächste aus dem Schrank geholt wird. Ich bin heilfroh, dass wir das hier schon von Anfang an so handhaben. Denn insbesondere mit einem Kleinkind finde ich es sehr wichtig, dass nicht überall Kleinteile liegen, die das Kind verschlucken könnte. Zumal es wesentlich einfacher ist, ein einzelnes Spiel wegzuräumen, als hinterher alle wild durcheinander geworfenen Teile erst mühsam sortieren zu müssen. Das ist nämlich häufig eine einsame Aufgabe: Die Kinder können sich nicht so lange konzentrieren und räumen schon längst das nächste Spiel aus, während man noch dabei ist, alles zusammenzusuchen.

5) Gemeinsam aufräumen

Wer die Kinder in das Aufräumen mit einbezieht, kann viele Konflikte vermeiden. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es meistens nicht viel bringt, die Kinder zum Aufräumen zu „verdonnern“. Am Ende sind alle frustriert und schlimmstenfalls gibt es auch noch einen Streit. Das Kinderzimmer gemeinsam aufzuräumen halte ich für einen schönen Mittelweg, insbesondere wenn die Kinder noch kleiner sind. Es mag etwas länger dauern, aber dadurch kann ich meinem Kind helfen diese Aufgabe mitzugestalten, indem ich ihm Verantwortung übertrage und auch kleine Erfolge mit ihm feiere. Ganz nebenbei kann es Abend für Abend das Ordnungssystem und die Aufräumroutine etwas mehr verinnerlichen.

6) Ausreichende Aufbewahrungsmöglichkeiten

Man kann nie zu viele Kisten, Boxen und Körbe haben! Dank ihnen fällt den Kindern das Aufräumen wesentlich leichter: Klappe auf, Spielzeug reinwerfen, fertig. Und schon hat man nicht tausende Kleinteile rumfliegen, die Wurzeln schlagen und beim Staubsaugen stören. Auch hier gilt: alle Autos zusammen, alle Spielfiguren zusammen, alle Bausteine zusammen. Und natürlich darf die „Sonstiges“-Kiste nicht fehlen: In eine Box kommen alle Papierschnipsel, Zeitschriften-Gadgets, Ü-Ei-Figürchen und die vielen liebevoll gesammelten Steine ?
Wir lieben die bunten Spielzeugkisten von Djeco, sie sind leicht, sehen gut aus und lassen eine ganze Menge Spielzeug verschwinden. Doch langsam brauchen wir etwas Größeres und ich liebäugele mit dieser hübschen Spielzeugkiste mit Rollen – vielleicht eine meiner nächsten Anschaffungen.
Je nachdem wie gut zugänglich die Kisten und Körbe sind, kann man die Kinder sie beschriften lassen. Selbst gebastelte Schilder oder ausgedruckte Fotos des Inhalts, die daran geklebt werden – hier sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.

7) Ordnung schenkt Eltern mehr Zeit!

Wer sich diese einfachen Regeln zu Herzen nimmt, wird sich wundern: Sie sparen nicht nur viele Nerven, sondern auch sehr viel Zeit! Ehrlich. Das mag Anfangs ungewohnt sein, aber je regelmäßiger man sie befolgt, desto selbstverständlicher werden sie – und das Aufräumen geht von mal zu mal schneller von der Hand. Die dadurch gewonnene Zeit kann man gemeinsam wirklich genießen – zusammen spielen, ein dickeres Buch vorlesen oder mal wieder länger in die Badewanne.
Und keine Regel ohne Ausnahme: Wenn Ordnung eher die Regel ist, kann man an manchen Tagen auch ein Auge zudrücken und Fünfe gerade sein lassen. Denn ein Ausflug oder ein Filmabend ist einfach schöner, als die Knetereste aus dem Teppich zu pulen, das kann man am nächsten Tag immer noch gemeinsam erledigen ?

Und welche Tipps helfen dir durch den Alltag mit Kindern? Ich freue mich, von dir in den Kommentaren zu lesen!