Das war es also – der erste Monat des Jahres ist rum! Ich gestehe, für mich sind diese vier Wochen wie im Fluge vergangen. Kaum habe ich wahrgenommen, dass 2020 angefangen hat, zack, war der Januar rum. Tatsächlich war der Monat vollgepackt mit allerlei unangenehmen Terminen. Sei es weil sie so weit weg waren, dass sie den kompletten Tagesrhythmus durcheinander gebracht haben. Oder weil sie weitere Überlegungen und Entscheidungen nach sich zogen – etwas, was mir einige Bauchschmerzen bescherte und immer noch beschert.

Dennoch gab es im Januar einige Highlights, die es in sich hatten und die tatsächlich ganz tolle Lichtblicke waren. Die mir gezeigt haben, dass es sich lohnt, den eigenen Weg immer weiter zu gehen – ganz egal wie lange es dauert, wie holprig er sich anfühlt und wie unvorhersehbar er sein mag. Aber eins nach dem anderen, lass uns zusammen den Januar Revue passieren lassen!
Wie war der Urlaub?

Das neue Jahr hatte viel Potenzial, prächtig anzufangen. Begonnen hat es nämlich in einem wunderschönen Ferienhaus direkt am Henne Strand in Dänemark. Unser absoluter Lieblingsort wenn es heißt, Silvester zu verbringen. Ruhe, Entspannung, Kraft tanken, genau das Richtige für uns nach den Strapazen des letzten Jahres. Doch Pustekuchen: Um Punkt Mitternacht, zusammen mit der ersten Rakete, bin ich wie ein Pfeil vom Sofa hochgeschossen. Allerdings nicht um zu feiern, sondern um in Richtung Toilette zu laufen. Eine heftige Magen Darm Grippe hatte mich erwischt, die nächsten Tage lag ich mit Fieber im Bett und als ich wieder aufstehen konnte, hatte ich auch schon die gepackten Koffer in der Hand, um sie zurück ins Auto zu tragen. Ich sage dir: dieser Urlaub war wirklich unvergesslich und hoffentlich einmalig und vor allem nicht ein Vorgeschmack auf das, was dieses Jahr noch kommen mag…
Termine, Termine, Termine
Zu Hause warteten einige Termine, die mir sehr bevorstanden. Zumal der Große auch krank war und nicht immer in der Kita sein konnte, während es hier um Pflegegrad, EEG-Ergebnisse und weitere Hilfsmittelplanung ging. Das empfinde ich als große Belastung, denn er bekommt doch schon einiges mit. Obwohl ich mit allen Themen rund um die Behinderung des Kleinen offen umgehe und der Große sie als etwas völlig Natürliches ansieht, fände ich es schöner, ihm die ganz ernsthaften Gespräche ersparen zu können.
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Beim darüber Nachdenken habe ich festgestellt, dass ich einen guten halben Tag lang brauche, um einen solchen Termin wahrzunehmen. Wer meine IGTVs kennt weiß, dass Ordnung und Planung nicht gerade meine Stärken sind ? Keine allzu gute Voraussetzung, wenn es darum geht diese Termine mit anderen Therapien, Gassirunden, Zeit für Freunde, Haushalt, Arbeit usw. zu vereinbaren. Wie schon 2019 ärgere ich mich weiterhin über vergessene Verabredungen, verpasste Möglichkeiten und zwangsläufige Planänderungen. Doch etwas hat sich getan: Es fühlt sich nicht mehr soooo schlimm an. Sprich, ich denke nicht mehr 3 Tage lang darüber nach, dass ich vergessen habe, das Schwimmen abzusagen. Ja, es ist ärgerlich, aber nächstes Mal versuche ich eher daran zu denken. Abgehakt, weitermachen.
Ich übe mich also im Loslassen, etwas, was ich mir für 2020 so sehr wünsche. Ich möchte gelassener auf die Dinge reagieren, die ich (im Nachhinein) nicht mehr ändern kann. Gnädiger mit mir umgehen, wenn etwas nicht ganz so hinhaut, wie ich es mir vorstelle. Mehr auf die Dinge, die klappen, fokussieren und eher daraus etwas mitnehmen. Denn an guten, positiven Erlebnissen mangelt es hier nicht – ganz im Gegenteil!
Es geht voran
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Der Kleine macht solch riesige Fortschritte, dass wir mit unserer Freude und Dankbarkeit kaum hinterher kommen. Er robbt sich schon länger durchs Leben und von einem Tag auf den anderen geht es gleich mehrere Etagen höher! Einmal nicht hingeschaut und schon zieht er sich am Sofa hoch. Er steht dabei auf seine eigenen Füßen! Und lässt damit unsere kühnsten Träume wahr werden. Wir können nicht genug davon bekommen und es macht unheimlich viel Spaß, ihn dabei zu begleiten, diese wunderschöne Welt zu entdecken. Wir versuchen, jeden dieser unvergesslichen Augenblicke aufzusaugen, denn wir wissen ja alle, wie schnell die Zeit vergeht…
Heute vor 5 Jahren

Gefühlt ist es gestern gewesen, als wir die ersten Kennenlerntage mit dem Großen verbringen durften. Der Babyduft, die winzigkleine Kleidung, die zarten Füßchen… Unfassbar, wie lange es schon wieder her ist. 5 Jahre, um genauer zu sein. Und das feiern wir! Zuerst waren wir mit seinen Freunden in Hamburg bei Kids at Work (unbezahlte und unbeauftragte Werbung). Diesen Tipp möchte ich unbedingt mit dir teilen, denn davon haben wirklich alle etwas. Die ganz Kleinen toben sich im Kleinkindbereich aus, die Geburtstagsgäste sind mal als Bauarbeiter, mal als Physiker und mal als Verkäufer unterwegs und wir Großen können zusammensitzen und dem Trubel zugucken. Herrlich!

Am nächsten Tag geht es mit Familie und engsten Freunden bei uns zu Hause weiter. Und im Nachhinein bin ich unsagbar froh, so vieles aus der Hand gegeben zu haben: Selbst meine Frau ist überrascht, mich während der Feierei so tiefenentspannt zu erleben. Ich habe eine Torte und viele Tapas bestellt, alle sind glücklich und zufrieden, der Große völlig aus dem Häuschen und ich bin selig. Ein gelungenes Fest!
Einen Neuanfang wagen
Wie du weißt, liegt das Thema Loslassen mir sehr am Herzen. Und ich finde es unglaublich, was sich für Chancen auftun, wenn man es tut und offen bleibt für das, was kommt.
Für diese Geschichte möchte ich ein bisschen weiter ausholen. Ich habe vor langer Zeit eine sehr gute, sehr enge Freundin schmerzhaft aus den Augen verloren – das Leben eben.
Für den Geburtstag habe ich meine Haare bei einer gemeinsamen Bekannten machen lassen. Wir sprechen über damals und über meine Freundin… Und ich merke, dass die Sehnsucht nach ihr selbst nach all der Zeit, in der wir keinen Kontakt hatten, kein bisschen kleiner geworden ist.

Wie der Zufall es will, hole ich am nächsten Tag die bestellten Tapas bei einem anderen gemeinsamen Freund ab. Beide – sowohl die Friseurin als auch der Koch – Menschen, die ich ewig nicht mehr gesehen hatte. Und dann direkt an zwei aufeinander folgenden Tagen. Ob das wohl etwas zu bedeuten hat?
Ich werde das Gefühl nicht los, dass das Schicksal mir etwas mitteilen will. Die Vergangenheit ruhen lassen. Nach vorne schauen. Mutig sein. Einen Neuanfang wagen.
Ich packe die Tapas ein, steige ins Auto und fahre spontan zu dieser besagten Freundin. Mit dem Wissen, in all den langen Jahren unserer Freundschaft noch nie einen Parkplatz vor der Tür bekommen zu haben. Und dem Vorhaben, nur dann anzuhalten, wenn dort etwas frei ist. Das Schicksal meint es ernst: Ich parke ein, rufe mit unterdrückter Rufnummer an, um mich zu vergewissern, dass ich nicht vor verschlossener Tür stehe und lege vor Aufregung ohne ein Wort zu sagen auf… Denn für das, was dann passiert, sind keine Worte nötig.
Eine Minute später liegen wir uns in den Armen, weinen vor Freude und nehmen uns vor, uns nicht wieder gehen zu lassen. Es fühlt sich an wie nach Hause zu kommen. Wir blicken auf eine lange, gemeinsame Geschichte, feiern die nicht verlorengegangene Vertrautheit, schließen genau da wieder an, wo wir aufgehört haben und schauen nach vorne.
Inzwischen sind ein paar Tage vergangen und aus diesem Wiedersehen wird offenbar etwas viel Größeres: Die ganze Clique von damals findet sich gerade wieder und ich empfinde es als eine Bereicherung zu erfahren, wie es den anderen in all der Zeit ergangen ist, wie sie sich entwickelt haben und wohin ihre Wege sie gerade führen. Spannend!
Pläne und Träume für den Februar

Ein Blick in den Kalender verrät: Der Februar könnte was werden! Die ganz großen, unangenehmen Termine liegen hinter uns, wir können uns nun auf das Familienleben konzentrieren und werden es wieder einmal versuchen, etwas Beständigkeit in unseren Alltag reinzubekommen.
Ich merke immer mehr, was für eine große Rolle diese Ruhe, diese Kontinuität in unserem Leben spielt. Vor allem wie sehr sie uns seit Monaten fehlt. So lange sind wir nämlich schon dabei, Tag für Tag spontan eine Lösung aus dem Ärmel zu schütteln, hektisch nach Alternativen zu suchen oder ständig etwas passend zu machen. Das zerrt an den Nerven und macht sich in allen Lebensbereichen bemerkbar.
Doch seit ein paar Tagen kommt diese lang vermisste Struktur wieder rein. Die Gelegenheit nutze ich sofort, um meine Diät mit Weight Watchers nach einem langen Durchhänger wieder in Angriff zu nehmen. In der letzten Zeit war dafür kein Platz in meinem Leben, doch ich möchte ungerne die vielen Erfolge, die ich damit inzwischen feiern konnte, als Kilos auf meinen Hüften wiederfinden. Ich hoffe, dass sich der etwas mühsame Wiedereinstieg bald einpendelt und dass sich in diesem Monat die Ernährungsumstellung ganz natürlich anfühlt.
Beruflich bin ich seit Januar schon dabei, neue Bereiche zu erkunden und Techniken zu erlernen. Das Drehen und Editieren von Videos macht gerade sehr viel Spaß und ich bin gespannt, wohin dieser Weg mich führen wird. In meinen Highlights auf Instagram halte ich diese Entwicklung fest. Dort möchte ich bald wieder reinschauen, mich über meine eigene Entwicklung freuen und stolz auf das Geschaffene sein. Dafür wird der Februar sicher zu kurz sein, nichts desto trotz habe ich mir für diesen Monat vorgenommen, regelmäßig Videos zu veröffentlichen – Übung macht den Meister.
Apropos Regelmäßigkeit – auch hier auf dem Blog soll es wieder mehr zu lesen geben. Mein Ziel ist es, zwei Beiträge die Woche zu veröffentlichen. Ob sich das dann wirklich realisieren lässt, steht auf einem anderen Blatt, aber versuchen möchte ich es trotzdem. Insbesondere soll es hier wieder persönlicher werden. Ich merke immer mehr, wie gut es tut, solche Rückblicke zu schreiben. In der Hektik des Alltags übersieht man nur zu leicht, was man alles gewuppt und erreicht hat. Den Monat rekapitulieren zu lassen ist eine tolle Gelegenheit, sich das alles bewusst vor Augen zu führen. Das Schreiben hat dabei schon fast eine therapeutische Wirkung und der Austausch mit euch ist unheimlich wertvoll.
Doch am meisten freue ich mich gerade darüber, nicht verlernt zu haben, positiv in die Zukunft zu schauen. Denn sind wir mal ganz ehrlich: Wenn von all diesen Wünschen nur die Hälfte hinhaut, ist das doch schon mehr als gut! Und ich hoffe, ich lasse mich dann nicht beirren oder entmutigen und arbeite weiter dafür, dass der nächste Tag einfach ein bisschen besser wird als der davor. Jedenfalls bin ich jetzt schon sehr gespannt, was ich euch am Ende des Monats dazu erzählen kann!
Bis dahin wünsche ich dir tolle vier Wochen und freue mich auf Instagram mit dir in Kontakt zu bleiben ❤️