„Wie schaffst du es, motiviert zu bleiben?“

Ich glaube, das ist die Frage, die ich in der letzten Zeit am häufigsten zu hören bekomme. Und es ist auch die, die mich am meisten beschäftigt. Warum schaffe ich es plötzlich, mich abends hinzusetzen und über das nachzudenken, was gut gelaufen ist? Warum fällt es mir auf einmal so viel leichter, mich nach einem anstrengenden Familientag trotzdem auf die Matte zu schwingen? Warum ist es ausgerechnet jetzt, mitten in einer Pandemie mit all ihren Herausforderungen möglich, auf das Frust-Essen zu verzichten?

Zu gerne würde ich erzählen, dass es immer klappt und dass es einfach ist. Ganz einfach sogar. Doch nein, all die gutgemeinten Motivationstipps, -zitate und -tricks haben bei mir lange nicht funktioniert. Oder zumindest nicht so zuverlässig, wie ich es mir gewünscht hätte. Ich möchte ehrlich zu dir sein: Gerade motiviert mich ausschließlich die Tatsache, dass schreiend im Kreis zu laufen keine Option ist. Zumindest nicht schon wieder 😂

So weit muss es bei dir natürlich nicht kommen, aber womöglich hast du auch gerade damit zu kämpfen, dass du dich in diesen verrückten Zeiten irgendwo zwischen Homeschooling und Homeoffice verloren hast. Und dass der Weg zurück zu dir und einem gewissen inneren Gleichgewicht ein sehr, sehr langer zu sein scheint. Fast schon unerreichbar. Doch du möchtest dir nochmal einen Ruck geben und es wenigstens versuchen. Ja, für diesen Fall möchte ich dir erzählen, was mir persönlich dabei geholfen hat und immer noch hilft, mich motiviert zu halten, insbesondere im Hinblick auf mehr Sport und Bewegung im Familienalltag.

7 Tipps für mehr Motivation als Mama – motiviert durch den Familienalltag

1 – Motiviert durch den Familienalltag: Die Ansprüche weit herunterschrauben

Ich neige leider stark dazu, in allen Bereichen 100% geben zu wollen. Gleichzeitig.
Die Kinder sinnvoll zu beschäftigen, konzentriert und produktiv zu arbeiten, den Haushalt zu schmeißen, den Alltag zu strukturieren, das soziale Leben wenigstens digital weiterzuführen, mich gesund zu ernähren, mich mehr zu bewegen. Ja, ich weiß, es ist zum Scheitern verurteilt. Doch schneller als ich mich versehe, erwische ich mich dabei, es immer und immer wieder zu versuchen.
Also übe ich mich tagtäglich darin, mir diesen Wahnsinn an Vorhaben ganz bewusst vor Augen zu führen und meine Ansprüche aktiv herunterzuschrauben. Die liegengebliebene Wäsche, der verschobene Termin, die schnelle TK-Pizza, die zeitvertreibende Zeichentricksendung – darauf kommt es wirklich nicht an. Ganz im Gegenteil: Ich tue aktiv etwas dafür, mit dem guten Gefühl ins Bett zu gehen, einen (mental) guten Tag gehabt zu haben.
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2 – Im Familienalltag motiviert bleiben: Hindernisse erkennen

Was ist es, was mich davon abhält, etwas zu tun? Die Hektik am Morgen lässt keinen Raum für eine kleine Meditation? Die prall gefüllte Süßigkeitenschublade ruft nach einem? Die Erschöpfung am Abend erlaubt keinen sportlichen Ausgleich? Die negativen Gedanken lassen sich bei Katzenvideos am besten vertreiben?
Es ist schon viel getan, wenn man die Hindernisse erkennt. Mir persönlich hilft es, sie aufzuschreiben. Nicht selten entdecke ich so Zeit- und Energiefresser, die mich daran hindern meine Ziele zu erreichen. Danach überlege ich mir Alternativen, die ich idealerweise direkt am nächsten Tag versuche in die Tat umzusetzen.

3 – Mehr Motivation im Leben als Mama – Nur fünf Minuten!

Etwas zu tun, wenn man bereits motiviert ist? Nichts leichter als das.
Doch Hand aufs Herz: Wann kommt es denn schon mal vor, dass man aus dem Bett mit einem lauten „Hurra! Ich bin so wahnsinnig motiviert! Lasst uns den Tag beginnen!“ springt? Ich weiß nicht wie es bei dir ist, aber ich kann mich spontan nicht daran erinnern, wann es mir zum letzten Mal passiert ist 🙂 Und genau das ist die Kunst: Motivation entsteht wenn ich etwas tue, OBWOHL die Motivation fehlt. Damit es auch klappt, helfe ich mir gerne mit einem kleinen Trick: Nur fünf Minuten. Egal ob Sport oder Steuererklärung: Ich nehme mir häufig vor, mir fünf Minuten Zeit dafür zu nehmen. Schnell werden daraus ein paar Minuten mehr – zack sind anderthalb Stunde Yoga rum oder der Ordner mit aktuellen Unterlagen gefüllt.

4 – Mehr Motivivation als Mama – Realistisch bleiben

Ein Kopfstand auf der Yogamatte, ein Ninjaflip auf dem Balanceboard, eine menschliche Fahne an der Sprossenwand. Bei anderen sehen die Übungen so einfach aus! Das muss man doch auch hinkriegen. Oder etwa nicht?
Dazu möchte ich sagen: Achtung, Falle! Mir ist es nicht nur einmal passiert, dass ich reingetappt bin. Ich sehe etwas, finde es ganz toll, fange mit den besten Absichten damit an… Und gebe ziemlich bald frustriert auf, in dem Wissen, es nie und niemals zu können. Blöd! Wer realistisch bleibt hat viel bessere Chancen, motiviert zu bleiben. Ich weiß, ich schaffe es nicht jeden Tag Sport zu machen. Also brauche ich mir nicht zum Ziel zu setzen, bis zum Sommer einen entspannten Handstand zu können. Mein Fokus liegt darauf, mich beim Sport überhaupt erst einmal wohl zu fühlen und ihn zu einer festen Größe in meinem Alltag werden zu lassen. Erst wenn es soweit ist kann ich über die nächsten Schritte nachdenken.

5 – Motivation im Familienleben – Schätze deine Leistung!

Die kleinen Erfolge zu sehen und zu würdigen sorgt bei mir immer für einen neuen Motivationsschub. Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, selbst die allerkleinsten Minifortschritte aufzuschreiben. Denn ich darf mich über sie freuen! Nicht die ganze Packung Kekse aufgegessen? Super! Zehn Minuten früher ins Bett gegangen? Wunderbar! 500g abgenommen? Weiter so! Denn ganz egal, wie groß oder wie klein der Fortschritt ist, eins ist sicher: Er bringt mich einen Schritt näher zu meinem Ziel.

6 – Motiviert als Mama – Morgen ist ein neuer Tag

Vor fast genau einem Jahr habe ich diese Tipps gegen Durchhänger beim Abnehmen veröffentlich. Heute ist dieser eine Tipp immer noch aktuell: Morgen ist ein neuer Tag. Was ich damit meine? Vielleicht kennst du ihn, den leckeren, saftigen Schoko-Kuchen mit dem flüssigen Kern. Der Seelenschmeichler nach einem besonders harten Tag, der alle guten Vorhaben über Bord wirft.
Mist, war ja klar, dass ich es nicht schaffe. Ich schaffe es noch nicht einmal diesem lächerlichen Kuchen zu widerstehen. Jetzt ist es eh egal, aus Frust gibt es die Tüte Chips oben drauf. Ich habe versagt, es war eh zum Scheitern verurteilt. Richtig? Falsch! Stolpern, aufstehen, weitermachen. Das „Scheitern“ muss nicht der Endzustand sein, ganz im Gegenteil. Auch kleine Umwege gehören zum Weg dazu.

7 – Motivation im Familienalltag – Alles was du brauchst

Manchmal schaffe ich es gerade noch so, mich aufzuraffen. Um dann festzustellen, dass die Yogamatte nicht im Wohnzimmer ist. Weggeräumt, damit es ordentlich aussieht. Der Weg ins Schlafzimmer? Eine unüberwindbare Hürde. Mein Tipp: Habe alles was du brauchst, leicht zur Hand und mach es dir so schön wie du es brauchst. Mit einer schönen Sportflasche macht das Workout mehr Spaß, kein Schnack. Probiere es aus! Ich werde in den kommenden Tagen einen Post über meine Ausrüstung schreiben, vielleicht findest du auch dort ein paar neue Anregungen.

Ich hoffe, meine Tipps schaffen es, auch dich zu motivieren und du kannst es nicht abwarten, loszulegen! Wenn du noch einen guten Tipp hast, schreib ihn gerne in die Kommentare. Ich freue mich über den Austausch!